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„Wir alle haben eine Stimme und wenn wir alle gemeinsam unsere Stimmen erheben, sind wir gemeinsam stark.“ (Hah)

Dieser Satz ist Teil einer Rede, die Schülerinnen und Schüler der 9e am vergangenen Samstag bei der seit Januar wöchentlich stattfindenden Kundgebung des Dürener Bündnisses gegen Rechts gehalten haben. In diesem Schuljahr haben uns als Klasse und Klassenlehrer*in die aktuellen Tagesgeschehnisse immer wieder eingeholt und vor die Frage gestellt, was wir als Klasse oder sie als Jugendliche denn machen können, denn „Noch können nicht alle Schüler*innen dieser Klasse am 09.06. zur Europawahl gehen. Aber sie können dieses Podium hier nutzen und aktiv Teil der Demokratie sein, um auf sich aufmerksam zu machen. Und einen ersten Schritt gehen sie heute, als Teil einer demokratischen Gesellschaft.“

Es hat sich eine kleine Gruppe von Jugendlichen gefunden, die den Mut hatte, sich öffentlich zu engagieren und Reden und Aktionen vorzubereiten.

Als Freitag klar war, dass wir am Samstag wirklich auf dem Kaiserplatz vor einer unbekannten Gruppe Reden halten sollten, waren wir alle sehr aufgeregt. Wir konnten nicht einschätzen, wie unsere Gedanken und Aktionen aufgenommen würden. Nachdem jede*r von uns am Samstag zum Test ins Mikro gesprochen hat, legte sich die Aufregung langsam. Der erste Programmpunkt war Udo Lindenbergs Lied „Wir ziehen in den Frieden“, das bereits bevor auch nur ein Wort gesagt wurde, für eine emotionale Stimmung sorgte. Die Textpassage „Ich steh‘ vor euch mit meinen alten Träumen Von Love und Peace und jeder Mensch ist frei Wenn wir zusammen aufstehen könnte wahr sein Es ist soweit, ich frag‘: „Bist du dabei?““ bereitet das vor, was auch die Jugendlichen in ihrer Rede mitgeteilt haben. Danach folgte mein Redebeitrag, der die Rede der Schüler*innen eingeleitet und vorbereitet hat. Im Anschluss haben Masroor-Ali, Elissa und Hilal ihre Redebeiträge sehr souverän gehalten. Dabei haben sie ihre Wünsche zum Ausdruck gebracht: „Egal, woher wir kommen, welche Sprache wir sprechen, welche Überzeugungen wir haben oder wen wir lieben – jede Person von uns hat einen Platz in dieser Gemeinschaft.“ Und mit dem ein oder anderen Satz, haben sie Herzen berührt und für eine emotionale Stimmung gesorgt: „Denn Heimat ist dort, wo man sich am wohlsten fühlt.“ Nachdem alle 6 Schüler*innen noch ihr Akrostichon zum Thema Vielfalt präsentiert haben, verteilten sie motivierende Botschaften an die Teilnehmenden der Kundgebung. Was für uns aber mit Sicherheit in besonderer Erinnerung bleiben wird, ist die Tatsache, dass ALLE am Ende zum Abschlusslied unseres Beitrags zu Semmame von Ibrahim Tatlises gemeinsam Halay auf dem Kaiserplatz getanzt haben, wobei ein sehr großer Kreis entstand, der an den Anfang meines Redeteils nicht besser hätte anknüpfen können.

 

„Wer sind wir? […]

Und wir sagen zu jedem:

Du gehörst dazu,

Du bist ein wertvoller Teil der Gemeinschaft.

Du darfst zeigen, wer und wie du bist!

 

Unsere Stärke ist unsere Vielfalt“

 

Diese 6 Jugendlichen haben mit ihren mutigen Beiträgen einen wertvollen Beitrag zur Demokratie geleistet und sich für unsere Auszeichnung als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ eingesetzt. Mit Sicherheit wird das äußerst positive Feedback, dass diese Sechs am Samstag und auch jetzt noch erhalten haben, dazu beitragen, sie in ihrer Einstellung und Überzeugung sich gegen Rassismus, für die Demokratie und für die Freiheit auch in Zukunft einzusetzen, bestärken. Dieses Engagement ist ein „[…] Lichtblick und hilft an die Träume zu glauben!“